Welcher Elternteil ist mutmaßlich von Eltern-Kind-Entfremdung betroffen?
Elternteil | Alle Teilnehmer (n=1.177) | Nur Eltern (n=893 |
Mutter | 30,2 % | 34 % |
Vater | 69,8 % | 66 % |
Der hohe Anteil von Müttern, die den Kontakt zu ihren Kindern verlieren, zeigt, dass es weder ein Väter- noch ein Mütterproblem und somit auch kein Gender-Problem ist, sondern ein erhebliches und ernstzunehmendes soziales Problem.
Welche Regelung hatten die Eltern vor dem Kontaktabbruch?
Regelung | Alle Teilnehmer (n=1.177) |
a. Gemeinsame Elternschaft als Paar, dann Trennung
|
56,4 % |
b. Hauptbetreuender Elternteil im Residenzmodell
|
11,0 % |
c. Umgangs-Elternteil im Residenzmodell
|
17,4 % |
d. Wechselmodell (Betreuung mind. 40/60)
|
5,8 % |
e. Die Kinder wurden in Obhut genommen
|
9,3 % |
Mehrheitlich gilt offenbar noch immer das Prinzip: „Wer das Kind hat, hat die Macht“. Gleichzeitig kann der Kontaktverlust auch immer Elternteile in anderen Konstellationen treffen. Es gibt weder Sicherheit noch eine klare Grundlage, die Kindern zuvorderst auch im Streitfalle beide Eltern sichert. Mehrheitlich ist jedoch feststellbar, dass die größte Gefahr eines Kontaktabbruches unmittelbar nach Trennung besteht oder für sog. „Umgangs-Elternteile“. In beiden Fällen sind Kinder überwiegend in Hauptbetreuung bei einem Elternteil.
In welcher Beziehung stehen Sie selbst zum entfremdeten Elternteil? (Alle Teilnehmer n=1.177) |
Bin selbst Elternteil mit Kontaktabbruch |
76 % |
Bin selbst der/die entfremdende Vater / Mutter
|
1 % |
Bin Lebenspartner/in des entfremdeten Elternteils |
11 % |
Bin Lebenspartner/in des/der Entfremder*in |
1 % |
Wir sind die Großeltern |
5 % |
Wir sind Verwandte |
2 % |
Wir sind Freunde / Bekannte des entfremdeten Elternteils |
3 % |
Schule, Kindergarten, anderes Umfeld des entfremdeten Kindes |
1 % |
Überwiegend haben sich von Kontaktabbruch betroffene Eltern gemeldet. Gleichwohl ist erkennbar, dass es auch das Umfeld der Kinder und der Eltern betrifft. Unter anderem auch einige Lehrer*innen von Kindern.
Wie viele Kinder sind von Eltern-Kind-Entfremdung betroffen? (1.967 betroffene Kinder)
Fälle | Anzahl betroffener Kinder | Alle Teilnehmer (n=1.177) | |
1 Kind | 610 | 610 | 52 % |
2 Kinder | 403 | 806 | 34 % |
3 Kinder | 105 | 315 | 9 % |
4 Kinder oder mehr | 59 | mind. 236 | 5 % |
Wie alt waren das Kind / die Kinder, als der Kontaktabbruch begann? (n=1.175)
Jüngstes Kind | Anteil in % | Ältestes Kind | Anteil in % | |
0-3 Jahre | 421 | 26 % | 263 | 22 % |
4-6 Jahre | 292 | 25 % | 259 | 22 % |
7-12 Jahre | 400 | 34 % | 476 | 41 % |
13-16 Jahre | 57 | 4 % | 143 | 12 % |
16-18 Jahre | 7 | 1 % | 34 | 3 % |
Die größte Gefahr des Kontaktabbruches besteht zwischen Geburt und drittem Lebensjahr sowie zwischen 7 und 12 Jahren. In 95% der Fälle sind die jüngsten Kinder zwischen 0 und 12 Jahren alt. Bei den ältesten Kindern sind es 85%.
Wie war das Verhältnis des entfremdeten Elternteils vor dem Kontaktabbruch zum Kind?
Alle Teilnehmer (n=1.177) | Mütter | Väter | |
a. Herzlich und liebevoll | 80 % | 75 % | 82 % |
b. Normal | 12 % | 14 % | 11 % |
c. Angespannt | 7 % | 10 % | 6 % |
d. Keine Angabe | 1 % | 1 % | 2 % |
Der überwiegende Teil gibt an, dass das Verhältnis herzlich und liebevoll war. Zugleich räumen 7% ein, dass das Verhältnis „angespannt“ war. Dabei haben wir aufgrund des großen Umfangs der Umfrage darauf verzichtet, nach den Gründen zu fragen.
Wie lang hat oder hatte der Elternteil keinen Kontakt mehr zum Kind?
Kein Kontakt mehr seit: | Alle Teilnehmer (n=1.177) |
a. 0-6 Monate | 37 % |
b. 6-12 Monate | 18 % |
c. 1-4 Jahre | 30 % |
d. 5 oder mehr Jahre | 15 % |
Ziffern: Datum & Uhrzeit des Eingangs zur Dokumentation und Nachverfolgung
06-08-01-40
Ich habe viele der beteiligten Fachleute (Berater, Familienhelfer, Jugendamt, Verfahrensbeistand) als sehr bemüht erlebt. Grundsätzlich hatten alle in unserem Fall die Einstellung, dass es für die Kinder besser wäre, Kontakt zu beiden Eltern zu haben. Es wurde auch erkannt und benannt, dass die Kinder vom Vater beeinflusst wurden, der Vater nicht kooperativ ist, etc.
Dennoch konnte bisher niemand helfen. Es fehlen wirksame Werkzeuge, um schwerer Eltern-Kind-Entfremdung (d.h. Kinder lehnen einen Elternteil massiv ab) entgegenzuwirken. Sogar informierte Fachleute wirken am Ende hilflos. Verfügbare Instrumente wie Elternberatung oder Mediation beruhen meist auf freiwilliger Mitwirkung und sind wirkungslos, wenn ein Elternteil nicht kooperativ ist. Druck könnte zwar vom Gericht ausgeübt werden, offenbar scheuen sich die Gerichte jedoch, dies zu tun.
Fundiertes Wissen zum Thema fehlt den meisten Fachleuten. So herrscht z.B. verbreitet die Ansicht, die ablehnende Haltung von Kindern würde sich mit ein wenig Ruhe von allein wieder auflösen.
Elternberatung fand als reine Moderation anstelle Mediation statt, d.h. wir Eltern wurden nicht an die Hand genommen, um Lösungen zu finden, sondern es wurde von uns erwartet, selbständig gemeinsam Lösungen zu finden, während der Berater nur auf die Einhaltung von Gesprächsregeln achtete und bei deren massiver Nichteinhaltung das Gespräch abbrach. Eine gute, informierte Beratung in der Phase kurz nach der Trennung, die wirklich ernsthaft mit uns daran gearbeitet hätte, Lösungen zu entwickeln, hätte m.E. die Entfremdung verhindern können.
Das Gericht arbeitet extrem langsam. In der Anfangsphase, als die Entfremdung noch hätte verhindert werden können, wurde kein zeitnaher Termin anberaumt, dieser fand erst nach dem Kontaktabbruch mehr als drei Monate später statt. Vom Beschluss, ein Gutachten anfertigen zu lassen, bis zum Beginn dieses Gutachtens verging sogar mehr als ein Jahr.
30-08-11-02
Ich bin immer dran geblieben und habe den Kontakt mit allen Mitteln zu meinem Kind gehalten, auch außerhalb festgelegter Zeiten. Nach zwölf Jahren ist mein Kind dann zu mir gezogen, als es 14 Jahre alt war. Das war vor über zwei Jahren. Nun lebt die Mutter den Liebes-Entzug zu ihrem Sohn und hat fast keinen Kontakt. Unterhalt zahlt sie auch nicht, Unterschriften etc. bekommen wir von ihr nicht.
06-08-23-27
Die Mutter will bald wieder heiraten. Dem Kind wird erzählt, ihr neuer Freund ist bald ihr neuer Vater. Wenn sie groß ist, darf sie nicht mehr zu Papa fahren, weil Papa ja das neue Baby auch nicht mitnehmen kann und das neue Baby soll nicht benachteiligt werden.
04-08-23-32
Meine Exfrau ist mit unserer Tochter (damals 11Jahre alt) heimlich in den Sommerferien 600 km weiter weggezogen, nachdem ich neu geheiratet habe. Trotz gemeinsamen Sorgerechts hatte sie keinerlei Probleme, meine Tochter allein umzumelden. Gericht, Verfahrensbeistand, Jugendamt – alle glaubten den Aussagen der Mutter. Die Tochter wurde anschließend vollständig entfremdet, sodass sie grundlos, aber freiwillig den Kontakt zu mir verweigerte. Der Umgang wurde gerichtlich auf Zeit ausgesetzt. Da ich meine Ehe und die Kinder nicht weiter aufs Spiel setzen wollte, gab ich meinen 5-Jähringen sehr teuren und erfolglosen Kampf auf. Der größte Verlierer aber ist meine Tochter. Sie war meine Prinzessin und ihr wurde der Vater brutal weggenommen. Das Familienrechtssystem hat dabei massiv unterstützt.
10-08-07-07
Ich versuche alles, um meine Tochter sehen zu dürfen und meine Vaterpflichten erfüllen zu können. Die Mutter verweigert sich und verbietet es mir.
06-08-13-15
Vor dieser Beziehung mit einem Vater mit einer Tochter aus erster Ehe hätte ich es nicht für möglich gehalten, was in Deutschland am Familiengericht passiert und was den Kindern und Familien angetan wird.
Meine Wahrnehmungen: Es ist vom Staat geförderte Kindesmisshandlung; die Entfremder werden nicht zur Rechenschaft gezogen; Hauptbetreuungselternteile können machen, was sie wollen – Lügen und Informationen verschweigen, das Kind manipulieren, einfach so umziehen und das Kind an einer anderen Schule anmelden – gemeinsames Sorgerecht existiert nicht; Urteile sind das Papier nicht wert; Hilfe bekommt man nirgendwo; selbst Richter halten sich nicht an die Gesetze; sie können ja nicht belangt werden und Öffentlichkeit ist ausgeschlossen und bekommt nichts davon mit; dem Jugendamt fehlt die Motivation.
15-09-19-51
Meinem Mann werden seine Kinder immer mehr entfremdet, indem die Mutter die Kinder beeinflusst. Das Ganze geht jetzt bis zum OLG, weil sie mit der Vereinbarung, der sie auch zugestimmt hat, vom Familiengericht nicht einverstanden ist.
19-09-15-45
Der Vater hat die Mutter verlassen. Seitdem wird den Kindern eingeredet, dass der Papa böse ist. Egal was, er ist immer schuld!!! Das eine Kind spricht sehr bösartig mit Papa und spioniert bei Papa, um an die Mutter zu berichten. Die Mutter aalt sich in der Opferrolle vor jeglichen Institutionen. Der Kontakt wird immer wieder proaktiv von der Mutter vereitelt. Bei Trennung waren die Kinder 8 Monate und 2,5 Jahre alt. Jetzt sind sie 14 und 16. Der Hass auf den Vater endet mütterlicherseits nicht! WhatsApp Nachrichten vom Vater an die Kinder werden beispielsweise von der Mutter gelesen und auch in deren Namen beantwortet.
04-08-17-19
Nachdem ich das Kind ca. 5 Jahre lang nicht mehr sehen durfte, hörte ich, dass es im Krankenhaus wegen schwerer Erkrankung behandelt wurde. Ich bin einfach hin und bin 3 Monate beim Kind im Krankenhaus geblieben. Es freute sich bereits am ersten Tag.
Seitdem darf ich das Kind so viel betreuen wie ich will.
(Anmerkung: Hier ist es glücklich ausgegangen. Das ist nicht die Regel und sollte sorgsam überlegt und hinsichtlich möglicher Folgen gründlich abgewogen werden!)