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Eltern-Kind-Entfremdung - Ein Nischenthema?

Wurzelbehandlung

 

Am 12. Januar2020 war im ARD zur besten Sendezeit den Spielfilm „Weil Du mir gehörst“ zu sehen. Eindrücklich wurde gezeigt, wie nach der Trennung der Eltern Ängste und Gefühle der Mutter darin münden, dass sie das gemeinsame Kind mit Beeinflussungen und Manipulationen in Konflikte bringt. Die Beziehung des Kindes zum Vater wird nachhaltig gestört.

 

Danach gab es Diskussionen, ob denn dies realistisch sei, ob nicht die Mutter hier als zu „böse“ dargestellt wird, oder ob das nicht nur ein „Nischenproblem“ ist, welches in Trennungssituationen kaum vorkommt.

 

Nein. Es ist leider kein Nischenproblem. Aber warum ist es so wenig bekannt?

 

Im Umfeld einer Trennungsfamilie erkennen schon einige Menschen, dass hier und da Bemerkungen über den Ex-Partner im Beisein des Kindes fallen. Da werden Verletzungen oder Beschwerden über den Umgang offen kommuniziert, ohne, dass man merkt, dass dies das Kind verletzt. Manchmal redet man auch mit dem Kind direkt darüber, mal reicht auch ein trauriger oder böser Blick, nicht selten sprechen Vater oder Mutter das Kind direkt auf die „Fehlleistungen“ des anderen an. Freunde und Familie sind manchmal auch nicht zurückhaltend. Kinder nehmen die Sichtweise der Eltern an. Sie möchten loyal sein und auch nicht noch den Anderen „verlieren“. Dies spielt sich Alles im ganz privaten häuslichen Bereich ab und in späteren Gerichtsverfahren oder auch in den Beratungen kommen dann die Klagen oder Probleme schon recht überarbeitet oder gefiltert an. Woher soll die Richterin wissen, warum das Kind sich so negativ äußert, und ein Berater geht unter Umständen zu weit, wenn er nachbohrt, woher der Junge seine Informationen hat. Das Kind soll ja nicht zusätzlich belastet werden. Doch viele Kinder werden krank. Wir wissen von Schulverweigerung, psychischen Auffälligkeiten, körperlichen Symptomen, späterer Ablehnung des anderen Elternteils, u.a. Eltern-Kind-Entfremdung ist ein Teil von ernstzunehmender Trennungsproblematik.

 

Wir brauchen eine Sensibilisierung, für das, was zuhause passiert. Denken wir daran: vor einer Generation war es in vielen Familien selbstverständlich, dass Kinder geschlagen wurden. „Ein Klaps hat noch Niemandem geschadet“, oder „was zuhause passiert, geht Keinen Etwas an.“ Doch. Und hier hat die Gesellschaft, die Gesetzgebung und die Politik reagiert.

 

Jahrelange offen ausgetragene Streitigkeiten und Uneinigkeit der Eltern sind die Wurzel für kindliches Leiden nach der elterlichen Trennung. Frühzeitige Wurzelbehandlung sind Sache der Fachleute, aber auch der Freunde, Großeltern, der Geschwister. Übrigens: dies betrifft natürlich Vater und Mutter gleichermaßen. Es darf kein Geschlechterkampf sein.

 

Dr. Charlotte Michel-Biegel

Erziehungswissenschaftlerin

Sachverständige & Verfahrensbeistand in Familienrechtsverfahren

Buchautorin "Die Luft brennt - Kinder im Trennungskrieg", Kern-Verlag 2015



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