Der große

Zustandsbericht zur Lage im Familienrecht

in Deutschland 2020 / 2021


3.8 Schäden für Staat, Steuerzahler, Wirtschaft und Krankenkassen

Kindschaftsrechtliche Streitigkeiten kosten Geld, Nerven und Lebensqualität. Und nicht selten bringt es Eltern an den Rand des Ruins oder sogar darüber hinaus bis in die Insolvenz oder Harz IV. Aus diesem Grunde fragten wir nach Verfahrensdauer, Kosten, die Finanzierung und die Folgen (vgl. 3.7 Folgen für Betroffene).

 

Wie viele Verfahren gab es bislang? 

 

  Alle Teilnehmer (n=1.177)
1 Verfahren 22 %
Bis 5 Verfahren 51 %
Bis 10 Verfahren 17 %
Bis 20 Verfahren oder mehr 10 %

Welche Kosten hatten Sie bislang?

 

  Alle Teilnehmer (n=1.177) Anzahl Summe 1 Summe 2
Bis zu 5.000 EUR 37 % 435 2.175.000 €  
Bis zu 10.000 EUR 31 % 364 3.640.000 €  
Bis zu 50.000 EUR 27 % 315 15.750.000 €  
Bis zu 100.000 EUR oder mehr 5 % 63 6.300.000 € 27.685.000 €

Allein bei den 1.177 Teilnehmern unserer Umfrage summierten sich die Kosten auf fast 28 Mio. Euro. Da die Kosten gewöhnlich hälftig geteilt werden, dürfte sich der tatsächliche Kostenfaktor (fast) verdoppeln auf bis zu mehr als 50 Mio. Euro.  Hochgerechnet auf ganz Deutschland geht es um einen Milliardenbetrag.

 


Sind diese Kosten bei einem oder beiden Elternteilen über Verfahrenskostenhilfe vom Staat finanziert worden?

 

Alle Teilnehmer (n=1.177)

Mütter Väter
Ja, bei beiden 21 % 27 % 18 %
Ja, bei einem Elternteil 47 % 43 % 49 %
Nein 32 % 30 % 33 %

Man könnte an dieser Stelle amateurhaft ausrechnen, wie hoch die Kosten (die Schäden) für die Gesellschaft (Steuerzahler), die Wirtschaft und die Krankenkassen sind. Unter dem Eindruck der Fragen aus 3.7 halten wir das nicht für angemessen. Gleichwohl ist es überfällig, in seriösen und ideologiefreien Studien zu ermitteln, wie hoch die Schäden sind. Insbesondere sollten dabei die langfristigen Folgen (wirtschaftliche, psychische und gesundheitliche Schäden sowie Arbeitsproduktivität) ermittelt werden, die das derzeitige Familienrecht in der Bundesrepublik Deutschland verursacht.

 

Noch einmal unter dem Aspekt „Schaden für Wirtschaft / Krankenkassen"

 

Folgen des Kontaktabbruches für den betroffenen Elternteil:

 

Denkt viel daran, ist oft in schlechter Verfassung 76 %
Elternteil ist in ärztlicher oder therapeutischer Behandlung 46 %
Es fällt Elternteil schwer, einer regelmäßigen Arbeit nachzugehen 34 %
Elternteil hat Job verloren, kann Beruf nicht mehr ausüben 16 %
Elternteil raucht / trinkt mehr 23 %
Elternteil hat schon darüber nachgedacht, sich das Leben zu nehmen 34 %
Elternteil hat einen oder mehrere Suizidversuche deswegen hinter sich 4 %

Berichte von Betroffenen

Ziffern: Datum & Uhrzeit des Eingangs zur Dokumentation und Nachverfolgung

28-08-00-22

Sorgerecht und Unterhaltsregelung waren einseitig begünstigt, führten zu vielen Komplikationen und Erschwernissen im Leben der Entfremdeten, bis hin zu Leistungsbeeinträchtigung im Beruf wegen emotionalem Schaden sowie komplexer Konstellation in Neupartner - Kind – Altpartner-Dreieck. Unfähigkeit, neues Glück in neuer Beziehung zu finden. Ausgebrannt und lieber Single bleiben ist das Ergebnis. Beziehung zum Kind ist nunmehr leider nichts Halbes und nichts Ganzes mehr. Die Störung ist irreparabel. Das Elternteil ist in sich zerrissen, das Kind auch. Trauer als Grundzustand. Komplette Löschung des Kindes aus der Erinnerung ist gefühlt der einzige Weg, um selbst wieder ohne innere Last und Trauer leben zu können. Tragisch, das eigene Kind loslassen zu müssen. Bekommt man kaum übers Herz. Und wenn dann doch, dann ist man schon so kaputt, dass man gar nichts mehr fühlt, außer vollkommene Resignation und Glaubensverlust an Menschen, Zivilisation, System, Recht, Leben. Man überlebt nur noch. Mit der Akzeptanz legt man den Krieg ab, aber erlebt sich im Gefühl der Diskriminierung, Macht - und Rechtlosigkeit. Nun schon 15 Jahre lang. Keine Opfermentalität. Nur die Einsicht, keine Kraft mehr in etwas Verlorenes zu stecken, Selbstrettung ist angesagt. Und man „opfert“ die Erinnerung ans eigene Kind, welche Verbindung anfangs so liebevoll und perfekt und erfüllend begann. Übrig bleibt nur noch ein schwarzes Loch, an das man nicht mehr denken will. Unfassbar tragisch, aber Realität. Der Glaube an das (Gute im) Leben wird ziemlich herausgefordert.

 

04-08-21-30

Der Kontaktabbruch meiner Kinder ist jetzt fast 7 Jahre her. Ich vermisse die beiden nach wie vor sehr. In meinem Alltag komme ich ohne die beiden gut zurecht, aber Geburtstage und Weihnachten sind immer ganz schlimm.

Ich habe mich aus Rücksicht zu meinen Kindern gegen eine gerichtliche Klage entschieden und würde immer wieder so handeln. Ich wurde von ihrem Vater während meiner Ehe jahrelang psychisch misshandelt. Dies führte zu einer starken Depression mit Suizidgedanken und einem vier monatigen Klinikaufenthalt. Während der Zeit in der Klinik habe ich mich von ihm getrennt. Das hat er mir nicht verziehen und so hat er sein letztes Druckmittel, die Kinder, dafür genutzt um mir weh zu tun. Ich hege keinen Hass gegen diesen Mann. Damit habe ich meinen Frieden gemacht. Nur meine Kinder fehlen mir JEDEN TAG.

 

22-09-12-04

Für den Frieden braucht es zwei -für den Krieg nur einen... Es ist unendlich belastend für alle Beteiligten, wenn ein Elternteil seinen Hass, seine Wut über das Kind mit dem anderen Elternteil austrägt. Keines der Institutionen schreitet ein. Man ist völlig allein gelassen. Bei mir wurde neben allen möglichen Verleumdungen (Drogen, Alkohol – nichts nachgewiesen) dann noch der „Missbrauch mit dem Missbrauch“ ausgepackt. Seit nun 2 1/2 Jahren begleiteter Umgang alle 2 Wochen für 1 1/2 Stunden - absolute Katastrophe. Das Amtsgericht ist völlig inkompetent und das OLG deckelt das Ganze - Rechtsweg somit faktisch ausgehebelt. Probleme belasten mittlerweile die Psyche, den Job und die neue Partnerschaft sehr - weil der Fokus nach wie vor 95% aller Kraft den Kampf um das eigene Kind ausmacht.

 

13-09-20-21

Obwohl gemeinsame Sorge bei der Geburt unseres Sohnes bestanden hat, hat die Mutter durch abgesprochene Nichtkommunikation (Empfehlung ihres Rechtsbeistandes) damit das alleinige Sorgerecht erhalten. Das ging über fast 3 Jahre mit Gutachter. Selbst beim Gutachter hat die Mutter Gespräche abgelehnt und hat trotzdem die alleinige Sorge erstritten. Dann hat das OLG die alleinige Sorge bestätigt. Das kann nicht sein, da unser Sohn ein Recht auf die Erziehung und Pflege durch beide Elternteile hat. Eine unhaltbare Situation. Damit wird man sowohl finanziell als auch psychisch kaputt gespielt.

 

11-09-17-59

Seit der Trennung habe ich außer meinen beiden Töchtern zwei Häuser, meine Mutter, meine Gesundheit und Selbstvertrauen verloren. Körperlich und seelisch am Ende.

 

05-08-22-10

Mutter und Kind stark traumatisiert. Mutter ist dauerhaft nicht mehr arbeitsfähig und leidet an einer

komplexen posttraumatischen Belastungsstörung. Hat aufgegeben und ist gesundheitlich ruiniert.

 

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