Yanni 8 Jahre

Kindermund

Ich heiße Yanni und gehe in die zweite Klasse. Neben mir sitzt Lisa und vor uns sitzen Thore und Anni. Wir sind alle Freunde, außer Benni, aber der sitzt hinter mir. Letzte Woche hatten wir bei Herrn Tass Kunstunterricht. Das habe ich gern. Herr Tass ist ja auch nett. Wir sollten unsere Familie mit Wasserfarben malen. Ich male auch gern, aber auf einmal sind mir so schlimme Sachen eingefallen. Und da musste ich plötzlich so arg weinen, dass ich nicht mehr malen konnte. Lisa hat dann den Arm um mich gelegt. Da musste ich noch mehr weinen und das Blatt ist ganz nass geworden. Benni hat sich umgedreht und ganz blöd gelacht, da habe ich mich geschämt, weil jetzt nämlich alle geguckt haben. Herr Tass kam und hat gefragt, was los wäre, aber da konnte ich schon Nichts mehr sagen und musste schluchzen. Herr Tass hat dann den anderen gesagt, sie sollen weitermachen, da haben sie sich wieder hingesetzt. Ich konnte aber nicht aufhören und ich konnte auch nichts sagen. Da ist Herr Tass mit mir ´rausgegangen. Dann ist es erst richtig schlimm geworden. Die Sekretärin hat dann meine Mutter angerufen, damit sie mich abholt. Dann war ich 3 Tage nicht in der Schule, ich wollte gar nicht mehr. Der Kinderarzt hat dann gesagt, dass das vielleicht daran liegt, dass mein Papa nicht mehr da ist. Meine Mutter sagt NEIN! Aber vielleicht doch.

Yanni, 8 Jahre alt


Das sagt die Expertin:

Kannst Du Yanni verstehen? Warum war er plötzlich so traurig? Ist es Dir auch schon einmal so gegangen, dass Du traurig warst, weil Dein Papa oder Deine Mama nicht mehr bei Euch sind?

 

Manchmal weiß man gar nicht, warum man auf einmal traurig ist. Dann sollte man mit Mama oder Papa reden. Am besten mit dem, bei dem man am meisten ist. Yanni ist es dann aber doch eingefallen, warum er traurig ist, nämlich, weil Papa nicht mehr da war.

 

 

Als Yanni wieder in die Schule gegangen ist, hat er mit Herrn Tass geredet. Der hat später mit Yannis Mama gesprochen. Jetzt geht Yanni einmal in der Woche in eine Gruppe mit anderen Kindern, von denen die Eltern auch getrennt sind. Er hat dort schon andere Kinder aus seiner Schule getroffen. Mama bringt ihn dort hin und Papa holt ihn ab.

Tipp:

In vielen Orten gibt es neben kirchlichen Trägern, wie Caritas Verband oder Diakonisches Werk, Freie Träger der Jugendhilfe (Der Paritätische oder Kinderschutzbund, Familienzentren, Pro Familia, Erziehungsberatungsstellen) sowie Initiativen und Selbsthilfegruppen mit Angeboten zum Thema Trennung und Scheidung. Dies ist von Ort zu Ort verschieden.

 

Für Eltern gibt es Kurse und Gruppen, in denen sie Gehör finden, sich austauschen und aussprechen können: „Kinder im Blick“ oder mit Kindern gemeinsam auch „Kinder aus der Klemme“.

 

Vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: 

Für Kinder: „Nummer gegen Kummer“: 116 111

Für Erwachsene: “Nummer gegen Kummer“: 0800 2255530

 

Weiterhin kann das örtliche Jugendamt über Hilfsangebote informieren.

Werden Sie Fördermitglied bei Papa Mama Auch!

Getrennt gemeinsam erziehen!

Für eine glückliche Kindheit!

Unterstützen Sie unsere Arbeit auf allen Ebenen der Politik und der Interessengruppierungen. Wir mischen uns ein, sind in Brüssel und Berlin präsent, engagieren uns in der Politik und im Familienrecht. Damit sich etwas ändert!

 

Unterstützen Sie uns aktiv oder passiv:

Beitrittserklärung

bequem online unter diesem Link:



Spendenkonto

Papa Mama Auch e.V.

Volksbank Heilbronn Schwäbisch Hall

IBAN: DE76 6229 0110 0423 9400 07